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Erfolgreicher Zusammenschluss zur bkk melitta hmr bestätigt

Dem neuen Verwaltungsrat der bkk melitta hmr kam in seiner Sitzung zum Jahresabschluss für das Jahr 2021 eine besondere Rolle zu. Aufgrund der Fusion zwischen der BKK Melitta Plus und der BKK HMR musste gleich zwei Jahresabschlüsse bestätigt werden. Gleichzeitig war das Geschäftsjahr 2021 von besonderen Rahmenbedingungen geprägt. So mussten erstmals beide Unternehmen eine Vermögensabführung leisten, um die Defizite aller gesetzlichen Krankenversicherungen auszugleichen. Insgesamt wurden rund 8,3 Mio. Euro an den Gesundheitsfonds als Einmaleffekt abgeführt. Ohne diesen Vermögenseingriff wäre das Gesamtergebnis mit einem Überschuss der Ausgaben in Höhe von 3,5 Mio. Euro deutlich positiver ausgefallen. Vorstand Rolf Kauke sieht diesen Eingriff in die Finanzautonomie kritisch: „Gerade in der aktuellen Zeit sind Rücklagen wichtig, um Planungssicherheit und Verlässlichkeit zu gewährleisten. So entsteht das Risiko, dass Zusatzbeiträge kurzfristig verändert werden müssen.“ so Kauke. Aus seiner Sicht sei es besser, die strukturelle Finanzierungssituation anzugehen. Dies könne beispielsweise durch die ausreichende Finanzierung der Gesundheitsversorgung von ALG-II-Beziehenden oder einer Senkung der Umsatzsteuer auf Arzneimitteln erfolgen. Ein sehr positives Fazit wird aus der zum Jahreswechsel erfolgten Fusion gezogen. „Trotz der damit verbundenen Kraftanstrengung konnten wir relativ schnell wieder zum Normalbetrieb übergehen und sogar im laufenden Jahr zahlreiche Neukunden begrüßen“, resümiert Verwaltungsratsvorsitzender Stefan-Oliver Strate. Für die Zukunft ist die bkk melitta hmr finanziell gut aufgestellt zur Versorgung der rund 78.000 Versicherten. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr rund 237 Mio. Euro für die überwiegend regionalen Leistungsausgaben aufgewendet.

Werksführung bei NSW 

Ein spannender Exkurs wartete für interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Anschluss an die Verwaltungsratssitzung in Nordenham: eine Werksführung bei den Norddeutschen Seekabelwerken (NSW), die Verwaltungsratsmitglied Jens Harders organisierte. Es ist schon beeindruckend, was die beiden Ingenieure Daniel Saathoff und Sven Kuschel auf anschauliche Weise kurzweilig auf dem einstündigen Rundgang über das Werksgelände zur Produktion und Fertigung der Nachrichten-, See-, Luft-, Energie- und Offshorekabel erklärten. Dabei  folgten alle Teilnehmer gespannt den Ausführungen, währenddessen sie die Kabelfabrikhallen (Cable Productions) 1-3 durchschritten und die riesigen Kabeltrommeln, Maschinenspulen bis hin zu den turntables bestaunten. NSW gehört mittlerweile der Prysmian Group, dem Weltmarktführer auf dem Gebiet von Energie- und Telekom-Kabelsystemen, an. Hierauf stimmte Hajo Janßen (ehemaliger Kabelwerker und Verwaltungsratsvorsitzender) alle einmal ein, indem er den historischen Bezug zu NSW erläuterte, welche selber 1899 gegründet wurden. Vor dem Hintergrund den Arbeiterstamm an den Betrieb zu binden, gründeten sie 1907 eine betriebseigene Krankenversicherung zur Krankenversorgung . Das war die Geburtsstunde der BKK NSW AG, die nachdem sie erst im Verwaltungsgebäude untergebracht war, dann in das OG des Pförtnergebäudes umzog, bevor sie nach der Einführung des „freien Kassenwahlrechts“ 1998 in die Innenstadt zog, und dann 2000 in maritime BKK umfirmierte, mit dem Ziel, für alle mittlerweile 2100 regionalen Kunden besser erreichbar zu sein. Nach einem großen mehrjährigen Mitgliederwachstum, folgte im Jahr 2003 nach neuen gesetzlichen Restriktionen (u.a. der Kassenartenübergreifende Finanzausgleich)  die Fusion mit der ostwestfälischen BKK Melitta plus aus Minden. 

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Bildunterschrift: (erste Reihe, v.l.n.r.) Stefan-Oliver Strate, Victoria Sachse, Susanne Klöpping, (hinten, v.l.n.r.): Thomas Sielemann, Christa von Nethen, Susanne Reeske, Hajo Janßen, Ingrid Begemann, Ralf Stölting, Jens Harders, Rolf Kauke und Dr. Dieter Blanke