Alltagstipps  |  20.10.2025

Leitungswasser trinken

Gesund oder gefährlich?

Leitungswasser ist in Deutschland eines der am strengsten kontrollierten Lebensmittel und für viele Menschen die erste Wahl, wenn es um tägliche Flüssigkeitszufuhr geht. Doch immer wieder gibt es Unsicherheit: Ist Leitungswasser wirklich so sauber, wie man glaubt? Oder gibt es gesundheitliche Risiken, die häufig übersehen werden?

Die Qualität von Leitungswasser in Deutschland unterliegt der Trinkwasserverordnung, einer der strengsten weltweit. Das Wasser wird regelmäßig geprüft: auf Keime, Schwermetalle, Rückstände von Pestiziden oder Medikamenten. In den meisten Regionen ist das Leitungswasser daher bedenkenlos trinkbar und kann sogar gesünder sein als manches abgefüllte Flaschenwasser.

Für die Gesundheit bietet Leitungswasser viele Vorteile: Es enthält wichtige Mineralien wie Calcium und Magnesium, ist kalorienfrei und belastet weder Zähne noch Stoffwechsel. Außerdem ist es jederzeit verfügbar, direkt aus dem Hahn, ohne Plastikmüll und ohne lange Transportwege.

Was kann im Leitungswasser problematisch sein?

Trotz der hohen Standards gibt es einige Punkte, die beachtet werden sollten:

• Alte Rohrleitungen: In Altbauten mit alten Bleirohren kann das Leitungswasser mit Schwermetallen belastet sein. Besonders Schwangere, Stillende und Kleinkinder sollten in solchen Fällen vorsichtig sein. Eine Wasseranalyse kann hier Sicherheit geben.
• Stagnationswasser: Steht das Wasser länger in der Leitung, kann es sich mit Rückständen anreichern. Deshalb gilt: Morgens oder nach längerer Abwesenheit den Hahn kurz laufen lassen.
• Mikroverunreinigungen: Spuren von Medikamenten oder Mikroplastik wurden in Einzelfällen nachgewiesen. Zwar liegen die Mengen unterhalb der festgelegten Grenzwerte, doch aus Sicht der Gesundheit lohnt es sich, das Thema im Blick zu behalten.

Leitungswasser filtern: sinnvoll oder überflüssig?

Viele Menschen nutzen Filter, um ihr Leitungswasser zusätzlich zu reinigen. Das kann bei bestimmten Belastungen sinnvoll sein, birgt aber auch Risiken: Nicht regelmäßig gereinigte Filter können selbst zur Keimquelle werden. Wer unsicher ist, sollte eine professionelle Wasseranalyse durchführen lassen, zum Beispiel über das Gesundheitsamt.

Für die Gesundheit ist frisches, unbehandeltes Leitungswasser in der Regel völlig ausreichend, insbesondere in Regionen mit guter Wasserqualität. Wer Wert auf Geschmack legt, kann das Wasser mit Zitronenscheiben, Gurke oder Minze aufpeppen.

Neben den gesundheitlichen Vorteilen punktet Leitungswasser auch ökologisch. Eine Studie des Umweltbundesamts zeigt: Der CO₂-Fußabdruck von Leitungswasser ist bis zu 600-mal geringer als der von Mineralwasser in Plastikflaschen. Wer regelmäßig zum Wasserhahn greift, schont also nicht nur Geldbeutel und Rücken, sondern trägt auch aktiv zur Umweltentlastung bei.

In den meisten Fällen ist Leitungswasser in Deutschland nicht nur unbedenklich, sondern sogar sehr gesund. Es liefert dem Körper wichtige Mineralien, unterstützt die natürliche Entgiftung und hilft, den Flüssigkeitshaushalt im Gleichgewicht zu halten.

Trotzdem sollte man individuelle Faktoren wie alte Leitungen oder regionale Besonderheiten im Blick behalten. Bei Unsicherheiten empfehlen wir, das Wasser professionell testen zu lassen oder sich bei einer örtlichen Gesundheitsbehörde zu informieren.

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