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Kinderkrankheiten

Typische Krankheiten, Altersspannen, Häufigkeiten und Vorsorge

Kinderkrankheiten gehören zur Entwicklung jedes Kindes dazu. Ob im Kindergarten oder in der Schule – das Immunsystem junger Menschen ist ständig gefordert. Eltern stehen dabei oft vor der Herausforderung, typische Krankheiten richtig einzuordnen, auf Symptome zu achten und die passende Vorsorge zu treffen. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Kinderkrankheiten besonders häufig auftreten, in welchen Altersspannen sie sich zeigen und wie eine gezielte Vorsorge helfen kann, Komplikationen zu vermeiden.

Was sind klassische Kinderkrankheiten?

Unter Kinderkrankheiten versteht man in der Regel Infektionskrankheiten, die überwiegend im Kindesalter auftreten und nach einmaligem Durchlaufen meist eine lebenslange Immunität hinterlassen. Dazu zählen unter anderem Masern, Mumps, Röteln, Windpocken, Keuchhusten und Scharlach. Auch Hand-Fuß-Mund-Krankheit oder Drei-Tage-Fieber sind häufige Vertreter dieser Gruppe.

In welchen Altersspannen treten Kinderkrankheiten auf?

Die Altersspannen, in denen Kinderkrankheiten besonders häufig auftreten, variieren je nach Krankheit. Windpocken betreffen vor allem Kinder zwischen 2 und 7 Jahren, während Masern und Röteln oft im Vorschulalter auftreten. Besonders gefährdet sind Kinder im Kita-Alter, da ihr Immunsystem noch in der Entwicklung ist und sie engen Kontakt zu Gleichaltrigen haben.

Eine Studie des Robert Koch-Instituts zeigt, dass etwa 90 % der Kinder bis zum 15. Lebensjahr mindestens eine typische Kinderkrankheit durchgemacht haben. Die Häufigkeiten nehmen mit zunehmender Impfquote zwar ab, doch Ausbrüche sind – auch durch internationale Reisen – weiterhin möglich.

Typische Krankheiten im Ăśberblick

Hier ein Ăśberblick ĂĽber typische Krankheiten, die im Kindesalter auftreten:

  • Masern: Eine hochansteckende Virusinfektion mit starkem Fieber, Husten, BindehautentzĂĽndung und einem typischen Hautausschlag, der hinter den Ohren beginnt und sich ĂĽber den ganzen Körper ausbreitet. Masern können schwerwiegende Komplikationen wie LungenentzĂĽndung oder GehirnentzĂĽndung (Enzephalitis) verursachen. Der einzige wirksame Schutz ist die Impfung, die laut STIKO ab dem 11. Lebensmonat empfohlen wird. Die Vorsorge ĂĽber den Impfkalender ist hier essenziell.
  • Mumps: Diese Kinderkrankheit äuĂźert sich durch Fieber, Kopfschmerzen und eine schmerzhafte Schwellung der OhrspeicheldrĂĽsen. Mumps kann insbesondere bei älteren Kindern zu EntzĂĽndungen der Hoden oder Eierstöcke fĂĽhren und in seltenen Fällen zu dauerhafter Unfruchtbarkeit. Die MMR-Impfung (Masern-Mumps-Röteln) schĂĽtzt zuverlässig vor dieser Erkrankung.
  • Röteln: Eine meist milde Virusinfektion mit Hautausschlag, leichtem Fieber und geschwollenen Lymphknoten hinter den Ohren. Während Röteln fĂĽr Kinder meist harmlos verlaufen, können sie bei Schwangeren zu schweren Fehlbildungen beim ungeborenen Kind fĂĽhren (Rötelnembryopathie). Deshalb ist die Impfung – besonders auch fĂĽr Mädchen – ein wichtiger Bestandteil der Vorsorge.
  • Windpocken (Varizellen): Sehr ansteckend und gekennzeichnet durch juckende, flĂĽssigkeitsgefĂĽllte Bläschen, die sich ĂĽber den gesamten Körper verteilen. Häufig begleitet von Fieber und Abgeschlagenheit. Komplikationen wie bakterielle Hautinfektionen oder LungenentzĂĽndung können auftreten, besonders bei immungeschwächten Kindern. Eine Impfung ist seit einigen Jahren Standard im Impfkalender und bietet wirksamen Schutz.
  • Keuchhusten (Pertussis): Beginnt mit leichten Erkältungssymptomen, entwickelt sich aber zu schweren, krampfartigen Hustenanfällen, die ĂĽber Wochen anhalten können. Besonders gefährlich ist Keuchhusten fĂĽr Säuglinge im ersten Lebensjahr – hier kann es zu Atemstillständen kommen. Die Impfung wird ab dem zweiten Lebensmonat empfohlen, ergänzt durch Auffrischimpfungen im Kindes- und Jugendalter sowie während der Schwangerschaft zum Schutz des Neugeborenen. Eine gute Vorsorge durch Einhaltung der Impftermine ist hier besonders wichtig.
  • Scharlach: Eine bakterielle Kinderkrankheit, verursacht durch Streptokokken (Gruppe A). Besonders verbreitet bei Kindern zwischen 3 und 10 Jahren. Typische Anzeichen sind plötzliches hohes Fieber, Halsschmerzen, ein charakteristischer „Himbeerzunge“ genannter Zungenbelag sowie ein feinfleckiger Hautausschlag, der oft im Gesicht beginnt. Scharlach ist hochansteckend, aber gut mit Antibiotika behandelbar. Unbehandelt kann es zu Folgeerkrankungen wie MittelohrentzĂĽndung, Rheumatischem Fieber oder Nierenerkrankungen kommen. Eine Impfung gibt es bisher nicht, daher ist frĂĽhzeitige Diagnostik und Vorsorge entscheidend.
  • Hand-Mund-FuĂź-Krankheit: Eine häufige Kinderkrankheit, meist bei Kindern unter 5 Jahren. Verursacht durch Enteroviren (meist Coxsackieviren). Typische Symptome sind schmerzhafte Bläschen an Händen, FĂĽĂźen und im Mund, begleitet von Fieber und Halsschmerzen. Die Krankheit verläuft meist mild, ist aber hoch ansteckend – besonders in der Kita oder im Kindergarten. Eine spezifische Therapie gibt es nicht, behandelt werden vor allem die Symptome. Gute Hygiene und das Meiden von Gemeinschaftseinrichtungen während der akuten Phase sind entscheidend.

Häufigkeiten: Wie verbreitet sind Kinderkrankheiten?

Trotz Impfprogrammen treten Kinderkrankheiten auch heute noch regelmäßig auf. Laut der Gesundheitsberichterstattung des Bundes (GBE) wurden im Jahr 2023 beispielsweise rund 4.500 Masernfälle in Deutschland gemeldet – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren.

Die Häufigkeiten hängen stark von der Durchimpfungsrate ab. Besonders in Regionen mit niedriger Impfquote kommt es vermehrt zu Ausbrüchen. Daher ist Aufklärung über typische Krankheiten und konsequente Vorsorge so wichtig.

Vorsorge: Wie Erziehungsberechtigte Kinder schützen können

Eine frühzeitige Vorsorge ist der beste Schutz vor vielen Kinderkrankheiten. Dazu zählen:

  • Regelmäßige Impfungen laut STIKO-Empfehlung (Ständige Impfkommission)
  • HygienemaĂźnahmen wie Händewaschen und das Vermeiden von engem Kontakt bei Ausbruch
  • Aufklärungsgespräche mit Kinderärzt:innen ĂĽber Anzeichen und den richtigen Umgang mit Symptomen

Kinderkrankheiten frĂĽhzeitig erkennen und handeln

Kinderkrankheiten sind ein natürlicher Teil der kindlichen Entwicklung – doch durch gezielte Information, Schutzimpfungen und bewusste Vorsorge können schwere Verläufe vermieden werden. Angehörige sind dabei wichtige Begleiter. Je besser Sie über typische Krankheiten, Altersspannen und Häufigkeiten informiert sind, desto sicherer können Sie handeln, wenn es darauf ankommt.

Leistungen der bkk melitta hmr zu diesem Thema:

Bei Fragen rund um Impfungen, Vorsorgeprogramme oder Krankheitsverläufe stehen wir Ihnen als Ihre Krankenkasse jederzeit beratend zur Seite. Gemeinsam sorgen wir für die Gesundheit Ihrer Familie.

Wenn es um die Gesundheit Ihres Kindes geht, können Sie auf unsere besondere Unterstützung zählen. Mit dem Programm Clever für Kids werden die üblichen Vorsorgeuntersuchungen sinnvoll ergänzt und auf das gesamte Kindes- und Jugendalter erweitert.

>> Weitere Informationen zum Programm Clever fĂĽr Kids erhalten Sie auf unserer Website.

Wenn Sie wegen der Pflege oder Betreuung Ihres kranken und versicherten Kindes der Arbeit fernbleiben mĂĽssen, unterstĂĽtzen wir Sie mit dem sogenannten Kinderkrankengeld.

>> Weitere Informationen zum Kinderkrankengeld erhalten Sie auf unserer Website.

Quellen der im Text genannten Zahlen:

·  Robert Koch-Institut (2024): Infektionskrankheiten – Zahlen und Fakten
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/InfAZ_node.html

·  Gesundheitsberichterstattung des Bundes (GBE) (2024): Bericht zu impfpräventablen Krankheiten
https://www.gbe-bund.de

·  STIKO (Ständige Impfkommission): Impfempfehlungen für Kinder
https://www.rki.de/stiko-empfehlungen




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