Männergesundheit | 01.11.2025
Männergesundheit ist ein Thema, das in der öffentlichen Diskussion oft zu kurz kommt – dabei sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern bei der Gesundheitsvorsorge und der Lebenserwartung deutlich. Statistiken zeigen: Männer leben im Durchschnitt fünf Jahre kürzer als Frauen – auch, weil sie Vorsorgeuntersuchungen seltener wahrnehmen und Erkrankungen häufig später erkannt werden.
Noch immer beeinflussen veraltete Stereotype und ein traditionelles Rollenbild Mann das Gesundheitsverhalten vieler Männer. Stärke zeigen, nicht über Beschwerden sprechen, einfach „durchhalten“ – dieses Bild ist längst überholt, aber tief verankert. Die Folge: Die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen – insbesondere im präventiven Bereich – ist bei Männern deutlich geringer als bei Frauen.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Depressionen oder Prostatakrebs – das Risiko für diese Erkrankungen ist bei Männern zum Teil deutlich erhöht. Dennoch wird die Männergesundheit oft nicht ganzheitlich betrachtet. Viele Männer gehen erst zum Arzt, wenn Beschwerden unerträglich werden – dabei könnten viele Krankheiten durch frühzeitige Vorsorgeuntersuchungen vermieden oder zumindest frühzeitig erkannt werden.
Die Zahlen sprechen für sich: Nur rund 27 % der Männer zwischen 18 und 79 Jahren nehmen regelmäßig die Gesundheits-Check-ups wahr, auf die sie Anspruch haben (Quelle: Robert Koch-Institut). Dabei sind diese Untersuchungen – etwa zur Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebsvorsorge – in vielen Fällen eine Leistung der gesetzlichen Krankenkasse und werden vollständig übernommen.
Männergesundheit betrifft nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche. Depressionen, Burnout oder Suchterkrankungen treffen Männer genauso wie Frauen – doch gerade bei seelischen Belastungen wird Hilfe oft zu spät gesucht. Das liegt auch daran, dass emotionale Offenheit häufig nicht mit dem klassischen Rollenbild Mann vereinbar scheint.
Doch ein modernes Gesundheitsverständnis heißt: Verantwortung übernehmen – für Körper und Seele. Wer regelmäßig Angebote zur Vorsorgeuntersuchung nutzt und bei psychischer Belastung professionelle Hilfe in Anspruch nimmt, lebt nicht nur gesünder, sondern auch länger.
Als Krankenkasse setzen wir uns aktiv dafür ein, die Männergesundheit zu fördern – mit gezielten Informationskampagnen aus unserem Gesundheitsmanagement, speziellen Programmen zur Gesundheitsförderung und der Kostenübernahme wichtiger Vorsorgeuntersuchungen. Auch digitale Angebote – etwa >>Online-Coachings zum Thema Achtsamkeit – werden immer stärker genutzt.
Es ist an der Zeit, das veraltete Rollenbild Mann zu hinterfragen. Ein Mann ist nicht weniger „männlich“, wenn er regelmäßig zur Vorsorge geht oder über psychische Probleme spricht – im Gegenteil: Gesundheitsbewusstsein ist ein Zeichen von Stärke.
Unsere Jahreskampagne unter dem Slogan „Ohne ist alles nichts“ beschäftigt sich im November stark mit dem Thema Prostatakrebs. Besuchen Sie gerne unsere Homepage und informieren Sie sich über Symptome und Ursachen, Risikofaktoren, Bedeutung der Früherkennung, Behandlungsoptionen, Rehabilitation und Nachsorge.
Hier geht’s zur Informationsseite: >> Männergesundheit #ohneistallesnicht
Männergesundheit muss stärker in den Mittelpunkt rücken – nicht nur in der medizinischen Versorgung, sondern auch im gesellschaftlichen Bewusstsein. Die regelmäßige Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen kann Leben retten. Gesundheitsförderung beginnt mit Information, Aufklärung und dem Mut, neue Wege zu gehen – jenseits alter Stereotype.
Männer – nehmt eure Gesundheit in die eigene Hand. Wir als Krankenkasse stehen an eurer Seite und informieren Umfangreich mit weiteren Beiträgen.
Teil 1/5: Männergesundheit im Fokus (01.11.25)
Teil 2/5: Prostatakrebs (03.11.25)
Teil 3/5: Hodenkrebs (09.11.25)
Teil 4/5: Erektionsstörungen (16.11.25)
Teil 5/5: Selbsthilfe Männergesundheit (25.11.25)
Quellen:
Q&A – 5 Fragen zum Thema Männergesundheit im Überblick
Männer haben eine im Durchschnitt kürzere Lebenserwartung als Frauen und nehmen Vorsorgeuntersuchungen seltener wahr. Viele Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Probleme, Prostatakrebs oder Depressionen werden dadurch später erkannt – mit teils schwerwiegenden Folgen für die Gesundheit.
Veraltete Stereotype und ein überholtes Rollenbild Mann verhindern oft, dass Männer sich frühzeitig medizinisch betreuen lassen. Die Vorstellung, „stark“ sein zu müssen und keine Schwäche zeigen zu dürfen, führt dazu, dass Männer gesundheitliche Warnsignale ignorieren oder herunterspielen.
Gesetzlich versicherte Männer haben Anspruch auf verschiedene Vorsorgeuntersuchungen, z. B. Gesundheits-Check-ups ab 35 Jahren oder die Krebsvorsorge ab 45 bzw. 50 Jahren. Doch nur etwa 27 % der Männer nehmen diese Angebote regelmäßig wahr – deutlich weniger als Frauen.
Psychische Erkrankungen wie Depression oder Burnout betreffen Männer genauso wie Frauen – doch Männer suchen sich seltener Hilfe. Das Schweigen über psychische Belastungen hängt häufig mit dem Rollenbild Mann zusammen. Ein offener Umgang mit seelischer Gesundheit ist jedoch essenziell für ein ganzheitliches Gesundheitsverständnis.
Krankenkassen bieten Programme zur Gesundheitsförderung, übernehmen die Kosten für Vorsorgeuntersuchungen und informieren gezielt über Risiken und Prävention. Auch digitale Angebote – etwa Gesundheits-Apps oder Online-Coachings – unterstützen Männer dabei, Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen und die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen zu erhöhen