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Windpocken

Häufigkeit, Erkrankung, Symptome und gesundheitliche Auswirkungen

Windpocken sind eine der häufigsten Kinderkrankheiten, die durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht wird. Diese ansteckende Erkrankung äußert sich typischerweise durch einen juckenden Hautausschlag, der mit kleinen Bläschen bedeckt ist. Während Windpocken meistens in der Kindheit auftreten, können sie auch Erwachsene betreffen, insbesondere wenn sie nicht geimpft oder nicht in der Kindheit daran erkrankt sind. In diesem Artikel gehen wir auf die Häufigkeit, die Symptome, das Alter, die gesundheitlichen Auswirkungen und die Prävention von Windpocken ein.

Windpocken: Eine weit verbreitete Erkrankung in der Kindheit

Die Häufigkeit von Windpocken ist besonders hoch in den ersten Lebensjahren. Schätzungen zufolge erkranken weltweit rund 90 % der Menschen vor dem 15. Lebensjahr an Windpocken. In Deutschland sind jedes Jahr etwa 250.000 Menschen betroffen, wobei die Mehrheit der Betroffenen Kinder sind. Der höchste Anteil der Erkrankungen tritt im Alter von 3 bis 6 Jahren auf. Diese Erkrankung ist hoch ansteckend, weshalb es in Kindergärten, Schulen und anderen Gemeinschaftseinrichtungen zu häufigen Ausbrüchen kommen kann.

Die Häufigkeit der Windpocken hat durch die Einführung der Impfung in den letzten Jahren jedoch abgenommen. Früher war nahezu jedes Kind betroffen, heute schützt die Prävention durch die Impfung viele Kinder davor, an der Erkrankung zu erkranken. In Deutschland ist die Impfung seit 2004 Teil der Standard-Impfempfehlungen.

Symptome von Windpocken

Die Symptome von Windpocken (Varizellen) entwickeln sich in mehreren Phasen und sind typischerweise sehr charakteristisch. Hier eine Übersicht der wichtigsten Symptome:

1. Fieber

Zu Beginn der Erkrankung kann es zu leichtem bis mäßigem Fieber kommen, meist zwischen 38°C und 39°C. Das Fieber tritt häufig schon 1 bis 2 Tage vor dem Hautausschlag auf und kann in den ersten Tagen der Krankheit bestehen bleiben.

2. Allgemeines Krankheitsgefühl

Viele Betroffene berichten von einem allgemeinen Unwohlsein, das mit Kopf- und Gliederschmerzen einhergeht. Auch eine leichte Müdigkeit oder Erschöpfung ist häufig.

3. Juckender Hautausschlag

Der auffälligste und charakteristischste Symptomenkomplex von Windpocken ist der Hautausschlag:

  • Beginn: Der Ausschlag beginnt meist im Gesicht, auf der Kopfhaut oder am Rumpf, kann aber auch an anderen Körperstellen auftreten.
  • Aussehen: Zunächst erscheinen kleine rote Flecken (Makulae), die sich rasch in Bläschen (Vesikel) verwandeln. Diese Bläschen sind mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt und haben die typische „Wassertropfen“-Form.
  • Verlauf: Die Bläschen verkrusten später und bilden eine Kruste, die nach ein paar Tagen abfällt. Dieser Prozess kann 1 bis 2 Wochen dauern.
  • Juckreiz: Der Ausschlag ist sehr juckend, was für die Betroffenen unangenehm sein kann.

4. Bläschenstadium (Vesikel)

Die Bläschen sind mit Flüssigkeit gefüllt und brennen oder jucken oft intensiv. Sie platzen nach ein paar Tagen auf und verkrusten dann. In manchen Fällen können sekundäre bakterielle Infektionen der offenen Bläschen entstehen, die zusätzliche Komplikationen verursachen.

5. Verschiedene Hautveränderungen gleichzeitig

Ein weiteres charakteristisches Symptom von Windpocken ist, dass nicht alle Bläschen gleichzeitig erscheinen. Es ist typisch, dass die Bläschen in verschiedenen Stadien (rote Flecken, Bläschen, verkrustet) gleichzeitig vorhanden sind, was das Erkennen der Krankheit erleichtert.

6. Appetitlosigkeit

Viele Kinder und auch Erwachsene verlieren während der akuten Phase der Erkrankung den Appetit und haben Schwierigkeiten, Nahrung zu sich zu nehmen.

7. Lymphknotenschwellung

In einigen Fällen kommt es zu einer Schwellung der Lymphknoten, insbesondere der Lymphknoten im Nacken, hinter den Ohren oder in der Leiste.

8. Komplikationen (selten)

  • Sekundäre bakterielle Infektionen der Bläschen
  • Lungenentzündung (besonders bei Erwachsenen oder immungeschwächten Personen)
  • Enzephalitis (Hirnhautentzündung), die besonders in sehr schweren Fällen auftreten kann
  • Gürtelrose: Nach einer Windpocken-Infektion bleibt das Virus im Körper und kann Jahre später als Gürtelrose (Herpes Zoster) wieder aktiv werden, besonders im Alter

Symptome bei Erwachsenen:

Bei Erwachsenen kann die Erkrankung tendenziell schwerer verlaufen als bei Kindern. Die Symptome können stärker ausgeprägt sein und es treten häufiger Komplikationen auf, z.B. eine Lungenentzündung. In diesem Fall können die Symptome auch stärker und langanhaltender sein, mit einem intensiveren Fieber und stärkeren Hauterscheinungen.

Gesundheitliche Auswirkungen von Windpocken

Obwohl Windpocken in den meisten Fällen einen milden Verlauf nehmen und ohne bleibende Schäden abheilen, können sie auch gesundheitliche Auswirkungen haben, die nicht zu unterschätzen sind. In seltenen Fällen kann es zu Komplikationen wie Lungenentzündung, bakterielle Hautinfektionen oder einer Hirnhautentzündung (Enzephalitis) kommen. Besonders gefährdet sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, schwangere Frauen und Neugeborene.

Die gesundheitlichen Auswirkungen können auch nach einer durchgemachten Windpocken-Infektion anhalten. Das Virus bleibt nach einer akuten Infektion inaktiv in den Nervenzellen des Körpers und kann Jahre später wieder aktiv werden – in Form von Gürtelrose. Dies ist eine schmerzhafte Erkrankung, die insbesondere ältere Menschen betreffen kann.

Windpocken und das Alter: Wer ist am meisten betroffen?

Obwohl Windpocken vor allem Kinder betreffen, können auch Erwachsene erkranken, wenn sie im Kindesalter nicht an Windpocken erkrankt sind oder nicht geimpft wurden. Bei Erwachsenen verläuft die Erkrankung oft schwerer und mit stärkeren Symptomen. Zudem besteht bei Erwachsenen ein höheres Risiko für Komplikationen, insbesondere bei Schwangeren, da Windpocken während der Schwangerschaft zu Fehlbildungen des Fötus oder einer Frühgeburt führen können.

Ein weiterer Risikofaktor ist das Alter: Bei Menschen über 50 Jahren steigt das Risiko für das Auftreten von Gürtelrose, die durch das gleiche Virus verursacht wird, das auch Windpocken auslöst. Ein einmaliger Kontakt mit dem Windpockenvirus reicht aus, um das Virus für den Rest des Lebens im Körper zu behalten.

Prävention: Wie kann man Windpocken vorbeugen?

Die beste Methode zur Prävention von Windpocken ist die Impfung. Die Windpocken-Impfung ist sicher und wirksam und schützt zu etwa 95 % vor einer Infektion. In Deutschland wird die Impfung in der Regel im Alter von 11 bis 14 Monaten und als zweite Dosis im Alter von 15 bis 23 Monaten empfohlen. Für Kinder, die noch nicht geimpft wurden, gibt es auch die Möglichkeit, die Impfung im späteren Alter nachzuholen.

Die Prävention durch Impfung verhindert nicht nur die Erkrankung, sondern auch schwere Komplikationen und langfristige gesundheitliche Folgen wie Gürtelrose. Auch Erwachsene, die noch nie Windpocken hatten und nicht geimpft sind, sollten sich über eine Impfung beraten lassen, um sich vor einer möglichen Ansteckung zu schützen.

Für Menschen, die mit einem Windpocken-Infizierten in Kontakt kommen, ist es wichtig, frühzeitig auf Symptome zu achten und im Zweifel einen Arzt aufzusuchen, um die Erkrankung frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen zur Vermeidung von Komplikationen zu ergreifen.

Windpocken sind eine weit verbreitete Erkrankung, die in den meisten Fällen einen milden Verlauf nimmt, aber auch schwerwiegende gesundheitliche Auswirkungen haben kann. Insbesondere bei Erwachsenen, Schwangeren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann es zu gefährlichen Komplikationen kommen. Die Prävention durch Impfung ist der effektivste Schutz vor einer Infektion und den damit verbundenen Risiken. Wenn Sie oder Ihr Kind noch nicht gegen Windpocken geimpft sind, sollten Sie sich über die Vorteile der Impfung informieren und einen Arzt aufsuchen.

Leistungen der bkk melitta hmr zu diesem Thema:

Wir als Krankenkasse unterstützen Sie.

Wann übernehmen wir die Kosten für die Windpocken-Impfung?

  1. Für Kinder und Jugendliche:
    Wir als GKV übernehmen die Kosten für die Windpocken-Impfung, wenn sie im Rahmen der standardmäßigen Impfempfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) durchgeführt wird. Laut der Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) wird die Impfung in der Regel im Alter von 11 bis 14 Monaten durchgeführt, mit einer Auffrischimpfung im Alter von 15 bis 23 Monaten.
  2. Für Erwachsene:
    Erwachsene, die keine Windpocken in der Kindheit hatten und nicht geimpft wurden, können die Impfung ebenfalls über uns erhalten, wenn sie ein erhöhtes Risiko haben, an Windpocken zu erkranken (z.B. im Berufsfeld Gesundheitswesen, bei engem Kontakt mit Schwangeren oder immungeschwächten Personen). In diesem Fall sollten die Betroffenen dies mit ihrem Arzt besprechen, der die Notwendigkeit der Impfung feststellen kann.
  3. Für Risikogruppen:
    Bei immunsupprimierten Personen oder schwangeren Frauen, die während der Schwangerschaft noch nicht an Windpocken erkrankt sind und nicht geimpft wurden, kann die Impfung ebenfalls eine empfohlene Maßnahme sein, um Komplikationen zu vermeiden. Hier wird die Impfentscheidung individuell vom Arzt getroffen.

Wichtiger Hinweis:

Die Varizellenimpfung wird von der gesetzlichen Krankenversicherung nicht immer übernommen, wenn die Impfung aus persönlichen Gründen oder als individuelle Wunschleistung (z.B. für Erwachsene ohne Risikofaktoren) durchgeführt wird, da sie nicht immer als medizinisch notwendig gilt. In solchen Fällen können die Kosten auf den Versicherten selbst zukommen.

>> Weitere Informationen zum Impfungen erhalten Sie auf unserer Website.

Quellen:

Robert Koch-Institut (RKI), Windpocken – Epidemiologie, Daten und Fakten: https://www.rki.de

Gesundheitsportal der Bundesregierung, Windpocken: https://www.gesundheit.de

Q&A – 5 Fragen zum Thema Windpocken im Überblick

Was sind Windpocken und wie werden sie verursacht?

Windpocken sind eine ansteckende Erkrankung, die durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht wird. Sie äußern sich typischerweise durch einen juckenden Hautausschlag mit kleinen Bläschen.

Wer ist am häufigsten von Windpocken betroffen?

Windpocken betreffen hauptsächlich Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren. Etwa 90% der Menschen erkranken vor dem 15. Lebensjahr an Windpocken. Auch Erwachsene können betroffen sein, wenn sie in der Kindheit nicht erkrankt oder nicht geimpft wurden.

Welche gesundheitlichen Auswirkungen können Windpocken haben?

In den meisten Fällen sind Windpocken harmlos und heilen ohne Komplikationen. In seltenen Fällen kann es jedoch zu schweren Komplikationen wie Lungenentzündung oder Enzephalitis kommen. Besonders gefährdet sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Schwangere und Neugeborene.

Wie kann man sich vor Windpocken schützen?

Die beste Methode zur Prävention von Windpocken ist die Impfung. Sie schützt zu etwa 95% vor einer Infektion und verringert das Risiko für Komplikationen und Gürtelrose, die später im Leben auftreten kann.

Wann und für wen ist die Windpocken-Impfung empfohlen?

In Deutschland wird die Impfung im Alter von 11 bis 14 Monaten empfohlen, mit einer zweiten Dosis im Alter von 15 bis 23 Monaten. Auch Erwachsene, die noch nie Windpocken hatten oder nicht geimpft sind, sollten sich über eine Impfung informieren.




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