Ausblick auf das Jahr 2026

Beschäftigte, die bei Arbeitsunfähigkeit für sechs Wochen Anspruch auf die Zahlung ihres Krankengelds haben, oder auch Rentner zahlen den allgemeinen Beitragssatz ab dem 01.01.2026: 18,5 Prozent.*

Dieser Wert ergibt sich aus dem allgemeinen Beitragssatz in Höhe von 14,6 Prozent und dem Zusatzbeitrag der bkk melitta hmr in Höhe von 3,9 Prozent

Der ermäßigte Beitragssatz (2026: 14,0 Prozent) gilt für Mitglieder, die keinen Anspruch auf Krankengeld haben, wie beispielsweise Selbstständige oder Erwerbslose. Für sie beträgt der Beitrag 17,9 Prozent ab dem 01.01.2026.

* Ausnahme: Bei pflichtversicherten Rentnern und Beziehern von Versorgungsbezügen (Zahlstellenzahler) erfolgt die Anpassung des Zusatzbeitrages aus der gesetzlichen Rente und aus dem Versorgungsbezug zwei Monate später (zum 01.03.2026).

2026

• Allgemeiner Satz: 14,6 % (für Personen mit Krankengeldanspruch und Rentner)

• Ermäßigter Satz: 14,0 % (für Personen ohne Krankengeldanspruch)

• Zusatzbeitrag bkk melitta hmr: 3,9 %

Als gesetzliche Krankenkasse stehen wir vor der Herausforderung, dass die Einnahmen aus den allgemeinen Beiträgen nicht ausreichen, um die gestiegenen Ausgaben zu decken. Um die finanzielle Stabilität unseres Systems auch in den kommenden Jahren zu gewährleisten, müssen wir daher gezwungenermaßen die Zusatzbeiträge anpassen. Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, aber sie ist notwendig, um auch weiterhin eine gute medizinische Versorgung zu gewährleisten und die Leistungen, die Sie als Versicherte von uns erwarten, aufrechterhalten zu können.

Wir möchten betonen, dass wir diese Anpassung nicht aus freien Stücken vornehmen. Die Erhöhung der Zusatzbeiträge ist eine Reaktion auf die allgemein steigenden Gesundheitskosten und die unzureichende Finanzierung durch die aktuellen politischen Maßnahmen. Ohne diese Anpassung müssten wir entweder Leistungen kürzen oder auf eine noch schlechtere finanzielle Lage zusteuern – beides möchten wir vermeiden.

Es ist unser Anspruch, umfangreiche Leistungen zu zuverlässigen Konditionen anzubieten. Damit verbinden wir Planungssicherheit für unsere Versicherten, aber auch unseren Firmenkunden. Im Jahr 2025 konnten wir aufgrund der vorrausschauenden Planung auf eine unterjährige Beitragserhöhung verzichten.

Wir haben über einen langen Zeitraum alles darangesetzt, eine Beitragserhöhung zu vermeiden. Jede Beitragssatzanpassung ist mit zusätzlichen Kosten und Aufwand verbunden. Dies möchten wir weitestgehend vermeiden. Auch zukünftig werden wir vorausschauend mit den Beiträgen unserer Versicherten umgehen.

Das deutsche Gesundheitssystem steht derzeit vor vielen Herausforderungen. Einerseits gibt es immer mehr ältere Menschen, die eine intensivere medizinische Versorgung benötigen. Andererseits steigen die Kosten für moderne Behandlungsmethoden, Medikamente und den gesamten administrativen Aufwand in den Krankenhäusern und Praxen. Diese Entwicklungen sind nicht neu, aber sie haben sich in den letzten Jahren beschleunigt und betreffen uns alle.

Die Politik reagiert auf diese Herausforderungen mit verschiedenen Maßnahmen, allerdings reichen diese nicht aus, um die finanzielle Stabilität des Systems langfristig zu sichern. Die gesetzlichen Krankenkassen, wie auch wir, erhalten einen Großteil ihrer Mittel aus den Beiträgen der Versicherten und Arbeitgeber. Diese Mittel reichen jedoch aktuell nicht mehr aus, um die stetig steigenden Ausgaben zu decken, insbesondere im Hinblick auf die Versorgung der wachsenden Zahl älterer Menschen und die zunehmenden Kosten im Gesundheitswesen.

Die Politik hat zwar versucht, durch verschiedene Reformen und Gesetzesänderungen die Finanzierung zu stabilisieren, doch die strukturellen Probleme bleiben bestehen. Zum Beispiel wurden zwar Maßnahmen wie der "Strukturfonds" eingeführt, der die Kassen entlasten soll, doch auch diese stoßen an ihre Grenzen, da die steigenden Kosten weiterhin ein großes Problem darstellen.

Durch die Politik in den Jahren 2021 und 2023 wurden die finanziellen Rücklagen der Krankenkassen, auch der bkk melitta hmr, nahezu vollständig abgeschöpft. Dadurch bleibt den Kassen keine Möglichkeit mehr, steigende Kosten durch Rücklagen abzufedern. Zusätzlich verschärft sich die finanzielle Lage durch eine erneut fehlerhafte Schätzung des durchschnittlichen Beitragssatzes für 2025, die vom Schätzerkreis vorgenommen wurde. Diese fehlerhaften Schätzungen sowie die ungebremste Ausgabendynamik haben den geplanten Aufbau der gesetzlichen Mindestrücklage für 2025 unmöglich gemacht.

In den letzten Jahren sind die finanziellen Belastungen für gesetzliche Krankenkassen erheblich gestiegen. Kosten für Leistungen, Struktur und Arzneimittel wachsen kontinuierlich. Wir fordern weiterhin die politischen Entscheidungsträger auf, nachhaltige strukturelle Lösungen zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung zu finden und endlich die finanzielle Realität anzuerkennen. Andernfalls wird sich die Ausgabenspirale ungebremst weiterdrehen und die Kosten für Arbeitnehmerinnen und Arbeitgeberinnen weiter steigen.

Die Übernahme gesamtgesellschaftlicher Aufgaben durch die GKV-Versichertengemeinschaft sowie die seit Jahren nicht kostendeckenden Ausgleichszahlungen, beispielsweise für Bürgergeldempfänger*innen, verschärfen die Situation zusätzlich. Da sich die politischen Akteure nicht bereit zeigen, diese Finanzierungspraxis zu ändern, lässt die bkk melitta hmr nun gemeinsam mit dem GKV-Spitzenverband gerichtlich klären, wer die jährlichen Kosten von rund 10 Milliarden Euro übernehmen muss. Die ersten Klagen sind bereits bei den Gerichten eingegangen.

Weitere Informationen zur Klage gegen den Bund erhalten Sie in unserem News-Beitrag.

Unser Bonusprogramm

Mit unserem Bonusprogramm bieten wir Ihnen die bkk melitta hmr finanzielle Vorteile für gesundheitsbewusstes Verhalten und die Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen. Damit können nicht nur Sie sondern auch Ihre Familienangehörigen sich am Ende des Jahres über einen gesammelten Bonusbetrag freuen.

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